»23. juni 2006 14:22h
die bahnschranke rührte sich nicht. kein zug war zu hören. einige vögel hatten es sich auf der roten ampel bequem gemacht und verfolgten die aufgeregten autofahrer, wie sie sich gegenseitig anstachelten und schließlich in einer unvernünftigen schlägerei endeten.
»23. juni 2006 10:38h
die party war ein erfolg. alle hatten ihren spaß, selbst lucie, die sonst immer so traurig in der ecke steht. ein gut aussehender mann sprach sie an, fuhr ihr bereits nach sechs minuten durchs schwarze haar und drängte sie zum kuss. lucie wusste sich zu helfen und trat zu. so einen spaß hatte sie noch nie.
»22. juni 2006 17:33h
kaum betrat sie die empfangshalle, wurde es still. blicke klebten an ihr, die souverän durch die menschentrauben schritt. lautlos bildeten die umherstehenden gassen wie für eine prinzessin. sie war das gewöhnt, denn seit nunmehr sieben jahren war sie auf den laufstegs der welt zuhause. sie war jetzt dreißig.
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»22. juni 2006 3:32h
mit seinem bauch konnte er walnüsse zerdrücken. dazu hob der die masse über dem gürtel an, fixierte die nuss mit festem blick und ließ die kolossale kraft seines bauches auf den tisch niederschmettern. damit war er sich immer eines lachers sicher. lieber wäre ihm gewesen, wenn es nicht so wäre.
wort
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wahl
»september
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»juli
juni
»mai
»21. juni 2006 20:56h
über land ist doch schön, oder? die anderem im auto rümpften nur die nase, aber grinsten natürlich, denn die frische luft war erfüllt von wirklichem leben da draußen. einmal im monat aus der hochhauswohnung raus. daran hielten sie sich, solange ich denken kann.
zeit
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»21. juni 2006 19:28h
ich war nicht immer ein pferd, wieherte der stolze hengst vor vier stuten auf einer weide. in meinem früheren leben war ich ein wildschwein und musste mich vor besuchern im schlamm wälzen, sonst bekam ich nichts zu essen. nein, wie grausam, schüttelten die damen ihre mähnen. ja, ja, resümierte er nachdenklich.
»21. juni 2006 14:19h
selbst nach den unwissenden jahren im kerkerloch machte sich der häftling bei jedem rundgang im hof eine notiz. der inhalt war egal. hauptsache, irgend etwas hielt er fest. doch eines tages fiel ihm nichts mehr ein, nicht mal ein einziges wort, das er aufschreiben konnte. kurz darauf verstarb der häftling auf merkwürdige weise.
»21. juni 2006 11:12h
denk an meine worte. der vater ließ den sohn los. fünfzehn jahre später trafen sich vater und sohn zufällig in einem kleinen lokal in der altstadt. und, fragte der vater prüfend, als wäre keine zeit vergangen. hab sie vergessen, lautete die antwort, während hinter ihm zwei kinder an seinen hosenbeinen zupften.
leben
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