das konzept von autologie ist einfach: schreiben und während des schreibens eine geschichte entwickeln, die beim zweiten lesen doch mehr ist als das - es ist ein teil eines selbst und teil des selbst, der es liest. es ist kein tagebuch. oft sind die geschichten beobachtungen. selten sind die texte länger als zwei sms-längen; also 320 zeichen.

das layout ist ebenfalls bestandteil der geschichten. jedes jahr ein anderes layout. während 2006 noch mit verschiedenen anordnungen von quadraten ein teppich geschaffen wurde, ist es 2009 ein sehr einfaches lineares muster.

allein für 2006 sind es mehr als 240 geschichten. hier.

wenn sie sich einlassen auf das, was sie hier entdecken, entdecken sie vieles, auf das sie sich einlassen möchten. vielleicht entdecken sie auch, dass die geschichten zweier menschen, die sich nicht kennen, ähnlich sind. vielleicht sogar verwandt sind.

ziel war es auch, einen möglichst eleganten, klaren und schönen (ja, das geht) quellcode zu schreiben, der experimentell mit der devise: weniger ist mehr - umgeht.

eine andere beschreibung des konzeptes folgt jetzt und ist von 2006.

mag sein, dass die unterschiedlichen muster in der bequemlichkeit des einfachen hyperlinks doch aufmerksamkeit fordern. das ist meine absicht. dennoch hoffe ich, sie finden sich zurecht und erforschen tage, monate, stunden, minuten, ansichten, wünsche, sehnsüchte, einsichten.

autologie ist meine plattform für spontangeschichten. es geht darum, anzufangen und während des schreibens ohne lange denkpausen eine geschichte zu entwickeln. je kürzer und überraschender, desto besser. die geschichten passen genau in ein quadrat, selten über mehrere felder.

das design ist meine spielwiese und ändert sich. es ist, als ob manche monate einen eigenen charakter brauchen. und so verstehen sich die texte als wegsteine. und so versteht sich das layout: als ortungssystem.

so weit es geht, werden einmal wöchentlich neue geschichten hinzugefügt. ältere texte finden sich in der navigation nach datum sortiert. ziel ist ein archiv der kleinen begebenheiten, die alle wahr sind oder der wahrheit abgerungen wurden.
das design der seite erklärt sich aus der definition für autologie unten.

nur dem sinn kann sinn entnommen werden. alles, was sie hier lesen und lesen werden, ist zumindest eine umschreibung tatsächlicher kritischer lebensereignisse. und weitergedacht.

autologie ist ein begriff aus der systemtheorie und wird von peter bormann (2003) folgendermaßen beschrieben:

»zum spezifischen universalismus der sytstemtheorie gehört auch, dass sie selbst als soziologisches theorieprojekt in der gesellschaft vorkommen muss. mit anderen worten: sie ist notwendigerweise eine der kommunikativen operationen...

...von gesellschaft, wobei die systemtheoretische beschreibung sowohl das beschriebene (die kommunikation/ das soziale) vollzieht als auch selbstbeschreibung beinhaltet. der 'gegenstand' ist also nur als ein sich selbst beschreibender 'gegenstand' zu erfassen, was die autologische komponente jeder theorie der gesellschaft...

...ausmacht. diese perspektive der selbstreferenz bzw. der autologie ist in traditionellen theorien tabuisiert.
selbstreferenz und autologie werden dort invisibilisiert, indem die jeweilige figur des re-entry (des wiedereintritts einer unterscheidung in eine der beiden seiten dieser unterscheidung) ausgeblendet wird.«

peter bormann (2003):
zum theoriestatus der systemtheorie. 10S., 132 kb. im internet direkt als pdf einsehbar »www.fen.ch....pdf