»29. märz 2009 17:35h komm mit. ein stück weiter als gestern. komm mit. und schau nicht zurück. nur im guten. nur im guten. komm mit und halte meine hand. komm. es ist gut.

»29. märz 2009 2:19h der nächste schritt es immer der erste schritt eines neuen weges. und so ging der tausendfüßler mit den vordersten zwei einen schritt. der rest folgte ungefragt. als der letzte fuß seinen ersten schritt tat, war der erste fuß bereits einen schritt weiter. wären wir menschen doch nur so weise.

»28. märz 2009 23:12h traue dir selbst.

»22. märz 2009 19:32h mit den augen eines fremden die eigene räume sehen und mit einem mal erscheint doch vieles merkwürdig veraltet, ja verstaubt. so hätte man selbst es nie gemacht, aber das sieht man nicht, wenn man in den räumen steht, tag für tag, nacht für nacht. da bedarf es schon eines fremden blickes, den man sich zu eigen macht.

»19. märz 2009 1:54h ein neues kleid, ein neuer gedanke, ein neues lächeln, ein weiterer gedanke an das kommende und alles wird so leicht. so federleicht, dass die bodenhaftung nachlässt. doch für den moment darf ich genießen, dass die bodenhaftung nachlässt. es ist gut.

»19. märz 2009 0:43h ein neubeginn ist niemals einfach. es ist schlicht ein wiedergeboren. zu welchem zustand hin? zu einem neuen oder gewesenen? das kommt darauf an. und so philosophierte der wunderschöne schmetterling, als er noch einen letzten blick auf seine puppenhülle warf, bevor er davonflog.

»16. märz 2009 9:33h in den bächen verschwinden die tränen ohne halt. die fische schauen verlegen nach oben und ahnen, was geschehen ist. es ist eigentlich ganz einfach: verlust und trauer. aber so einfach ist es doch nicht: ein neuer schritt, der dich erhebt zu neuem, wirklich wahrem. daran zu glauben, ist freudentränen wert. und so ist es. eigentlich ganz einfach.

»12. märz 2009 2:17h was ist mehrwert, fragte ihn seine neugierige tochter, die wieder einmal ein wort aufschnappte und damit die welt in atem hielt. zumindest die welt des vaters. nun, begann er wie ein weiser zu reden, wenn du von deinen bonbons einen der sarah gibst und du später mal zwei zurück bekommst, ist das mehrwert. sie gab ihm sofort ein bonbon.

»11. märz 2009 22:42h die landschaft war friedlich. kein grashalm bewegte sich. von den bäumen fielen keine blätter. im wasser des sees trauten sich nicht einmal die kaulquappen hervor. vom himmel sieht alles so friedlich aus, sagte der mann zur frau neben ihm, die gerade die scheidungspapiere ausfüllte. in fünf minuten sollten sie in hannover landen.

»9. märz 2009 23:10h problematisch ist das überhaupt nicht, sagte der walfisch gelassen. vielleicht nur ein wenig eng. doch der flaschenschiffmeister hubert wollte unbedingt eine walfangszene original für sein neues modell darstellen und brauchte eben einen walfisch. seltsamerweise gelang es ihm und die welt staunte über das kunststück.

»9. märz 2009 16:32h ich denke nicht daran, daran zu denken. das kann mir niemand verbieten, erwiderte frida, nachdem sie den nachtwächter mehrmals darum gebeten hatte, nachzusehen. er rührte sich nicht. warum nur, überlegte frida angespannt und erkannte, dass sie zweimal dachte und er dreimal irgendetwas mit nach machen sollte. nachdenken.

»9. märz 2009 14:57h als ich in der wüste einen kaffee bestellte, war es mir, als ob ich in der wüste wäre und einen kaffee bestiehlte. da es nun aber unmöglich ist, einen kaffee zu bestehlen, nehme ich an, ich wollte nur in der wüste einen kaffee trinken – was nicht geht. also ging ich weiter durch die dünen.

»8. märz 2009 0:01h tanzende tränen des windes prasseln auf die windschutzscheibe des krankenwagens. heuchlerische wanderdünen versperren ihm den weg. ein wütender baum fällt vor die stoßstange. rebellische ranken spannen sich über das dach. poesie ist das ja nicht hier, hüstelt der pfleger, als er seinen gedichtband zuschlägt und den puls des kranken fühlt.

»5. märz 2009 1:56h sich wie ein wurm zu verhalten, sollte einer schnecke niemals einfallen, begann die alte weinbergschnecke seinen vortrag zu den jungen nacktschnecken. doch niemand hörte ihm zu. es war, als ob die jungen sich ringelten wie würmer vor lachen. dem angler war das egal. er nahm, was er mit der hand greifen konnte im gras.

»3. märz 2009 19:42h die ganze zeit über versuchten die touristen, über den schrecken hinweg zu kommen. doch der versprochene mond über dem meer erschien nicht. stattdessen erlebten sie, wie ein fischer von einem tanker überfahren wurde und tausende seemöven ins meer stürzten. die meisten reisenden erhielten dreißig prozent rückerstattung.

»3. märz 2009 6:33h aus den tiefen seiner gedanken erfuhr hans von den unglaublichen dingen der erinnerung, die ihm eigentlich verborgen bleiben sollten: er war, der er geworden ist, weil er so gewesen war, wie er war. darin sah hans einen wink des schicksals und begann nun, sein leben zu ändern, so dass er nun erst recht so wurde, was er war.

»2. märz 2009 23:27h ich will! ich will! ich will! sagte die schildkröte zum autohändler, der schon verzückt den schlüssel zum feuerroten ferrari bereithielt. allein seine praktikantin war skeptisch, ob hier nicht jemand übers ohr gehauen wird. oder sich selbst.

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